GUNDERMANN REVIER. MIT GÄSTEN nur am 17.12. 19:30
Buch und Regie: Grit Lemke Bildgestaltung: Uwe Mann (BvK) Filmeditor: Sven Kulik (BFS) Produzent: Gregor Streiber Eine inselfilm Produktion im Auftrag von MDR und rbb, 98 Min
Wie tickt der Osten? Das Lausitzer Revier und die einstige „sozialistische Wohnstadt“ Hoyerswerda bilden den Hintergrund für die Biografie von Gerhard Gundermann, Rockpoet, Baggerfahrer und „Stimme des Ostens“.
Wie in einem Brennspiegel bündeln sich in der Region und in seinem Werk globale Fragen: Heimat und Industrie, das Ende der Arbeit, Utopie und individuelle Verantwortung. Eine Lehrerin, seine ersten Wegbegleiter aus der Brigade Feuerstein, sein Tontechniker und enger Mitarbeiter kommen ebenso zu Wort wie die Silly-Musiker Uwe Hassbecker und Ritchie Barton, Andy Wieczorek von der Band „Seilschaft“ und Conny Gundermann.
Der Bürgerchor Hoyerswerda singt Gundermann und führt ihn in die Gegenwart des Reviers, das sich neu erfinden muss. Poetische Reflexionen einer Ich-Erzählerin, die in Hoyerswerda mit Gundermann aufwuchs, und metaphorische Bilder einer umgebrochenen Landschaft und Stadt führen durch den Film. Sie treten in einen Dialog mit Gundermann in weitgehend unbekannten Archivaufnahmen, Texten und Musik. Ein Film über einen von denen, „die die welt nicht retten können aber möchten / mit viel zu kurzen messern in viel zu langen nächten“. Und über ein Revier: die Lausitz und Hoyerswerda, der Osten, aber auch Deutschland oder unser globaler Lebensraum – ein Ort der Utopie.
Bei den Premieren bei DOK Leipzig, beim Filmfestival Cottbus, im Revier und beim Dokfest Kassel euphorisch gefeiert und jetzt im Kino!
PRESSESTIMMEN
Man muss Gundermann nicht verehren, um Lemkes Dokfilm über diesen gescheiterten Helden grandios zu finden. Christof Meueler, Neues Deutschland
Zu einem Lieblingsfilm der Leipziger Zuschauer avancierte „Gundermann Revier“ von Grit Lemke. Reminiszenzen an den Baggerfahrer und Liedermacher, mit vielen Zeitzeugen. Die Regisseurin, einst mit Gundermann befreundet, fragt nach dem utopischen Potenzial in dessen Liedern und Gedanken und in der Gesellschaft, in der er verwurzelt war. Was bleibt davon übrig in Hoyerswerda, einer Stadt im Rückbau? Im deutschen Osten? Im ganzen Land?
Ralf Schenk, Berliner Zeitung
„Gundermann Revier“ ist eine nachdenkliche Erinnerung an einen Idealisten, der sich an der Realität abarbeitete. Der die Welt verändern wollte und gegen Mauern lief. Ein trotziger Widersprecher und bohrender Wahrheitssager. (…) Dem das Herz zu groß, die Gedanken zu weit, der Kopf zu frei und die Gefühle zu tief waren für das kleine Land mit den engen Ideen. Von all dem ist in der Porträtreise „Gundermann Revier“ die Rede – und von so viel mehr. Wer da ganz genau hinhört, kann auch spüren, wie die DDR tickte, atmete, lebte – und woran sie am Ende gestorben ist.
Norbert Wehrstedt, Leipziger Volkszeitung
Die Fremdbestimmung des Ostens, sein Ausverkauf nach der Wende, aber auch die Euphorie des Neuanfangs gepaart mit der Leere, die die Einheit zum Teil hinterließ, sind Themen des Films. „Wo sollen wir hin, wo bleiben wir?“, singt Gundermann dazu. Auch wenn ein Hauch Ostalgie über dem Film schwebt, so spiegelt Lemke mit „Gundermanns Revier“ ein Lebensgefühl, was viele Menschen auch 30 Jahre nach dem Mauerfall nachvollziehen können. (…) Das ist unterhaltsam und erhellend und gibt in einer Zeit, in der die Unzufriedenheit vieler Menschen wächst, vielleicht eine Idee davon, wie der Osten tickt. Claudia Euen, Sächsische Zeitung
Mit einer ungewohnten Metapher für die »friedliche Revolution« endete am Sonnabend das 62. Filmfestival Dok Leipzig: In einem Tagebau kommen Erdmassen ins Rutschen und reißen alles mit sich in die Tiefe am unteren Bildrand. (…) Die am besten besuchte Veranstaltung in diesem Jahr »hier in der Osthalle«. Die knapp 700 Plätze auf Stufen und Stühlen waren besetzt, Dutzende standen. Alexander Reich, junge Welt
Sowohl die Regisseurin wie auch der für die Kamera verantwortliche Uwe Mann sind in Hoyerswerda aufgewachsen, haben ihn also von Kind auf geübt, den besonderen Blick, der sich nicht ablenken lässt von Fassaden. Sie sehen dahinter, nachdenklich, mitunter liebevoll und mit Verbundenheit zum Sänger, zur Stadt und zum Lausitzer Revier. Das macht den Film einzigartig und sehenswert für jene, die diese rasanten Änderungen selbst erlebt haben und damals selbst kaum zum Luftholen kamen, weil sie sich selbst neu finden sollten und mussten. Aber auch für jene, die vorurteilsfrei erfahren wollen, wie alles kam und wie es weitergehen könnte.
Maik Hölzel, Sächsische Zeitung
In „Gundermann Revier“ geht es auch um den Wandel in einer Bergbauregion, wo einst Schaufelradbagger und Kohlezüge ratterten und heute Wölfe umherstreifen. Lemke hat einprägsame Bilder dafür gefunden.
Mark-Christian von Busse, Hessische Allgemeine
Trailer:
PRESSESTIMMEN
Man muss Gundermann nicht verehren, um Lemkes Dokfilm über diesen gescheiterten Helden grandios zu finden. Christof Meueler, Neues Deutschland
Zu einem Lieblingsfilm der Leipziger Zuschauer avancierte „Gundermann Revier“ von Grit Lemke. Reminiszenzen an den Baggerfahrer und Liedermacher, mit vielen Zeitzeugen. Die Regisseurin, einst mit Gundermann befreundet, fragt nach dem utopischen Potenzial in dessen Liedern und Gedanken und in der Gesellschaft, in der er verwurzelt war. Was bleibt davon übrig in Hoyerswerda, einer Stadt im Rückbau? Im deutschen Osten? Im ganzen Land? Ralf Schenk, Berliner Zeitung „Gundermann Revier“ ist eine nachdenkliche Erinnerung an einen Idealisten, der sich an der Realität abarbeitete.
Der die Welt verändern wollte und gegen Mauern lief. Ein trotziger Widersprecher und bohrender Wahrheitssager. (…)
Dem das Herz zu groß, die Gedanken zu weit, der Kopf zu frei und die Gefühle zu tief waren für das kleine Land mit den engen Ideen. Von all dem ist in der Porträtreise „Gundermann Revier“ die Rede – und von so viel mehr.
Wer da ganz genau hinhört, kann auch spüren, wie die DDR tickte, atmete, lebte – und woran sie am Ende gestorben ist. Norbert Wehrstedt, Leipziger Volkszeitung Die Fremdbestimmung des Ostens, sein Ausverkauf nach der Wende, aber auch die Euphorie des Neuanfangs gepaart mit der Leere, die die Einheit zum Teil hinterließ, sind Themen des Films.
„Wo sollen wir hin, wo bleiben wir?“, singt Gundermann dazu.
Auch wenn ein Hauch Ostalgie über dem Film schwebt, so spiegelt Lemke mit „Gundermanns Revier“ ein Lebensgefühl, was viele Menschen auch 30 Jahre nach dem Mauerfall nachvollziehen können. (…)
Das ist unterhaltsam und erhellend und gibt in einer Zeit, in der die Unzufriedenheit vieler Menschen wächst, vielleicht eine Idee davon, wie der Osten tickt. Claudia Euen, Sächsische Zeitung Mit einer ungewohnten Metapher für die »friedliche Revolution« endete am Sonnabend das 62. Filmfestival Dok Leipzig: In einem Tagebau kommen Erdmassen ins Rutschen und reißen alles mit sich in die Tiefe am unteren Bildrand. (…)
Die am besten besuchte Veranstaltung in diesem Jahr »hier in der Osthalle«. Die knapp 700 Plätze auf Stufen und Stühlen waren besetzt, Dutzende standen. Alexander Reich, junge Welt Sowohl die Regisseurin wie auch der für die Kamera verantwortliche Uwe Mann sind in Hoyerswerda aufgewachsen, haben ihn also von Kind auf geübt, den besonderen Blick, der sich nicht ablenken lässt von Fassaden. Sie sehen dahinter, nachdenklich, mitunter liebevoll und mit Verbundenheit zum Sänger, zur Stadt und zum Lausitzer Revier. Das macht den Film einzigartig und sehenswert für jene, die diese rasanten Änderungen selbst erlebt haben und damals selbst kaum zum Luftholen kamen, weil sie sich selbst neu finden sollten und mussten.
Aber auch für jene, die vorurteilsfrei erfahren wollen, wie alles kam und wie es weitergehen könnte. Maik Hölzel, Sächsische Zeitung
In „Gundermann Revier“ geht es auch um den Wandel in einer Bergbauregion, wo einst Schaufelradbagger und Kohlezüge ratterten und heute Wölfe umherstreifen. Lemke hat einprägsame Bilder dafür gefunden. Mark-Christian von Busse, Hessische Allgemeine