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Vortrag: 50 Jahre Spiel mir das Lied vom Tod, Referent: Wilfried Leichert, Gastdozent Universität Peking

Am 21.12.1968 - vor genau 50 Jahren - wurde der epochale Western “Spiel mir das Lied vom Tod” des italienischen Regisseurs Sergio Leone (1929-1989) in den italienischen Kinos uraufgeführt.
Obwohl in Europa ein unmittelbarer Erfolg - in einem Pariser Kino lief er 2 Jahre in Folge - setzte er sich in Amerika, dem Mutterland des Westerns nur langsam durch. Heute wird er auch in Amerika von dem einflussreichen “Amerikanischen Filminstitut” (AFI) zu den 100 besten Filmen weltweit gerechnet.
Zum Verständnis des Films ist es unersaetzlich, sich mit dem Wesen und der gesellschaftlichen Bedeutung des Western Genres in Amerika auseinander zu setzen. Dieses ist quasi Voraussetzung um Zugriff auf Sergio Leone’s Werk zu haben. “Spiel mir das Lied vom Tod” ist ein thematischer Rückgriff auf einen grossen Teil des klassischen Amerikanischen Kinos.
Auszüge aus dutzenden namhaften Western wurden von den Autoren Leone, Argento und dem jungen Bernardo Bertolucci in das Drehbuch und in die Szenen hineingeschrieben. Der Vortrag wird mit viel Bildmaterial und Filmausschnitten auf diese Charakteristik eingehen.
Der Film ist ein ein nostalgischer Abgesang und eine Liebeserklärung zugleich auf den klassischen Western, der mit den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen in Amerika der 60er Jahre (Vietnam, Buergerechtsbewegung) seine Wirkkraft verloren hatte. Gerade indem er sich direkt aus diesem Kino bedient und den Mythos des geheimnisvollen Helden ins cartoonhafte übersteigert, deckt Leone diesen Mythos auf, als das was er ist - ein Märchen, das nicht der Realität entspricht. Nur zu gerne haben wir und Leone uns diese Märchen angeschaut. Der italienische und englische Titel “C’era una volta il Ouest” und “Once Upon a time in the West” - “Es war einmal…” - spiegeln genau diese Attitude wider.
Aber auch der deutsche Titel “Spiel mir das Lied vom Tod” ist nicht fehlbesetzt. Zum einen weil es diesen Abgesang - ein Todeslied auf den Western thematisiert - aber mehr noch, weil er die einzigartige Verbindung von Film und Musik in diesem Werk anspricht. Die Schulfreunde Sergio Leone und Ennio Morricone haben in ihrer Synthese von Film und Musik eine wahre Pferdeoper geschaffen, wie Western oft abschätzend genannt wurden. Dabei komponierte Morricone jedem Charakter die Musik auf den Leib, und das bevor die Szenen gedreht wurden. Am Set wurden dann diese Musik abgespielt.
Die Einführung wird helfen Sergio Leone und sein Werk in den Kanon der grossen Regisseure und Filmwerke einzureihen.

im Programm: [Sergio Leone: Once Upon a time in the West]

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