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"They named a brandy after Napoleon, they made a herring out of Bismarck,and Hitler is going to end up as a piece of cheese."

 

 

Der Aufenthalt DDR 1982, R: Frank Beyer, DB: Wolfgang Kohlhaase, mit Sylvester Groth, Fred Düren, Klaus Piontek, 102 Min, Eintritt 2,- €

Warschau – Oktober 1945. Mitten aus einem Transport von Kriegsgefangenen wird der 19-jährige Mark Niebuhr herausgeholt und in Einzelhaft gebracht. Eine Polin glaubt in ihm den SS-Mann wiedererkannt zu haben, der während einer Razzia ihre Tochter ermordet hat.

Verhöre mit einem gleichaltrigen polnischen Leutnant folgen, in denen Niebuhr immer wieder seine Unschuld beteuert. Als er in eine Gemeinschaftszelle kommt, erfährt er den Hass der polnischen Gefangenen, lebt mit Verachtung und nicht selten mit Todesangst.

Doch die Hölle erlebt er erst, als er zu den deutschen Mithäftlingen verlegt wird, viele von ihnen fanatische Kriegsverbrecher. Als einer der Ihrigen aufgenommen, kann sich Niebuhr erst langsam von deren Denken distanzieren. Nach acht Monaten ist seine Unschuld im Mordfall bewiesen und doch hat der junge Deutsche seine Mitschuld an der verbrecherischen Vergangenheit erkannt.

Die Geschichte geht auf den gleichnamigen Roman von Hermann Kant zurück und basiert auf biographischen Erlebnissen. So beurteilt der Autor seine eigene Geschichte nach drei Jahrzehnten: „Mir ist ... klar geworden, dass ich mit der Gefangennahme eine Chance bekommen hatte, weil sie mich aus einer viel tieferen Gefangenschaft befreite.“

Dialogzitat: Mark Niebuhr (Sylvester Groth) wird bei den polnischen Gefangenen als vermeintlicher SS-Mann mit „Heil Hitler“ begrüßt. Der Anführer lässt ihn niederknien: „Darauf haben wir sechs Jahre gewartet. Wir stehen – und die SS kniet.“

„Wolfgang Kohlhaase, einer der besten Autoren der Defa, schuf aus dem gleichnamigen Roman von Hermann Kant eine dramatische Vorlage voller Paradoxien“ (Hans-Jörg Rother, FAZ 2008)

„Mit diesem Film legt er [Frank Beyer] erneut ein Meisterwerk vor. Er besticht durch seine psychologische Genauigkeit und die differenzierte Sicht auf die unmittelbare Nachkriegszeit.“ (F.-B. Habel: Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme. Berlin, 2000)

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