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"They named a brandy after Napoleon, they made a herring out of Bismarck,and Hitler is going to end up as a piece of cheese."

 

 

Kinder von Golzow: Und wenn sie nicht gestorben sind - dann leben sie noch heute - Teil 4, D 2008, R: Barbara Junge, Winfried Junge, 150 Min, OmeU,

Anschließend Gespräch mit den Filmemachern Barbara und Winfried Junge, Eintritt frei, admission free

Die Veranstaltung ist Kostenlos. Sollte das ausverkauft sein (No Problem!)

Da die Vorstellung kostenfrei ist, erwarten wir eine mindestens 30% No-Show-Rate. Pünktlich am Startzeit erfolgt der Nacheinlass. ( Alle Angaben ohne Gewähr)

The event is free of charge. If it sells out (No Problem!) Since the performance is free, we expect at least a 30% no-show rate.

There will be late admission promptly at Film Begin.

Als Winfried Junge die „Kinder von Golzow“ erstmals drehte, war er 26, Barbara 17 und selbst noch Schülerin.

Was 1961 mit einem 12 1/2-Minuten-Film im Golzower Kindergarten begann, wuchs sich in viereinhalb Jahrzehnten zu einer Art „unendlichen Geschichte“ aus, der die eigene Lebenszeit irgendwann ein Ende setzen musste. So beendeten die Junges 2007 das Projekt lieber selbst.

Inzwischen sind die beiden in ihrem 88. bzw. 80. Jahr. Und der wirklich letzte ihrer 19 Filme war nun ein Vierteiler von 9 1/2 Stunden.

Das Unternehmen erzählt in insgesamt fast 43 Filmstunden dennoch nicht alles, was vom Aufwachsen und Leben der Kinder, die keine Kinder blieben, berichtenswert gewesen wäre. Längst haben die natürlich auch selber Kinder oder gar schon Enkel. Und sie wandelten sich von DDR- zu Bundesbürgern, wobei sie das Eine wurden ohne das Andere nicht mehr zu sein.

Aber was Leben in seiner ganzen widersprüchlichen Vielfalt ausmacht, vermag nun einmal kein Film zu erfassen. Und weil es an zureichenden Arbeitsvoraussetzungen mangelte, konnten die Chronisten oft nur noch die Augen vor der sich ständig verändernden Wirklichkeit verschließen. Aber sie wollten es mit so einer Langzeitdoku eben mal versucht haben. Vielleicht kommt wer nach ihnen ein Stück weiter. Mit dem Leben Schritt zu halten, wird jedoch niemandem gelingen.

Und so wollten Barbara und Winfried Junge mit den letzten zwei von 18 Lebensgeschichten der „Kinder von Golzow“ aus dem Oderbruch einen filmischen Schlusspunkt setzen. Also gleichsam das Licht ausmachen, das ihre Protagonisten eine Zeitlang aus der Menge der Unbekannten heraushob, um sie in die Anonymität zurückzuversetzen, in der Millionen von Menschen leben.

In Teil 4 geht es um Bernhard und Eckhard, die als Einzige der Klasse noch immer in Golzow leben und befreundet blieben. Die Kamera habe es mit den beiden nie leicht gehabt, meint Junge, denn sie sind gleich wortkarge Landmenschen, für die die beste Antwort wohl immer die Tat ist. 

Mancher Ähnlichkeit aber auch starker Gegensätzlichkeit wegen, erzählt der Film ihr Leben als Doppelporträt.

Beide wollten die 10. Klasse schaffen, was seinerzeit auf dem Lande noch unüblich war. Und wurden Landmaschinenschlosser. Trotz gemeinsamen Startpunkts in Schule und Lehre führte sie das Leben auf unterschiedlichen Wegen auseinander.

Während Eckhard sich beruflich früh am Vater orientierte und seinem Lebensplan mit Heirat und Kindern, Haus und Hof folgt, weiß Bernhard lange nicht, was er werden soll und wird dann auch „vor Ort“ Schlosser.

Ebenso früh wie Eckhard wird er Vater, zögert jedoch, die Mutter seines Sohnes zu heiraten und mit ihr in Binz auf Rügen, wo sie noch ihre Eltern hat, eine Familie zu gründen.

Als die Mauer fällt, erhält Bernhards Leben endlich einen Schub. Er heiratet eine alte Freundin und aus der LPG wird eine GmbH. Die entlässt ihn aber nicht, sondern delegiert ihn sogar mehrfach im Jahr in die Ukraine, wo die Golzower in einem Joint venture einem Kolchos in die Marktwirtschaft verhelfen. Im Ausgleich für 1500 ha, die sie nach den EU-Normen still legen müssen, pachtet man dort 4000 ha ab, und überführt die daheim überzählige Technik. Die ist inzwischen aus Übersee und einer wie Bernhard hat dafür auch schon das notwendige Know-how. Der Gewinn geht zu 55 % an die Ukrainer.

In Golzow hingegen trifft der Zuschauer zu Filmende noch einmal auf Eckhard, der zu seinem 50. Geburtstag bereits arbeitslos ist, weil ihn die schwere körperliche Arbeit seines Lebens immer wieder krank werden lässt. Zum Glück gehen 3 von 4 seiner Kinder bereits eigene Wege.

Der Epilog, der den letzten von 19 Filmen über die „Kinder von Golzow“ nach 47 Jahren abschließt, führt zum Buddelkasten des Ortes zurück. Dorthin, wo einmal alles begann. Wieder singen ABC-Schützen vom Schulbeginn und erinnern damit an den Einschulungsjahrgang 1961. Begleitet von „Oderbruchsong“, einem Rap unserer Tage, nimmt die Kamera in langen Fahrten Abschied von Golzows Schule, dem Ort und der Landschaft, durch die die Oder einem weitem Horizont entgegen fließt.

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