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D 2010, Interviewer: Daniel Baranowski, Gabriele Zürn, 262 Min

Zeitzeugen.  Kostenlos – Admission free!

Ruth Michel, geb. Rosenstock (*26. November 1928): „Bevor es jetzt weitergeht, möchte ich die Namen derer nennen, die ich kenne, denn die sind alle namenlos verscharrt worden.“

Nach über zwei Stunden des Interviews zählte Ruth Michel die Namen der Juden auf, die beim Massaker von Mikuliczyn erschossen wurden – darunter ihr Vater Aron Rosenstock.

1928 in Königsberg geboren, zog Ruth Michel mit ihrer Familie im Alter von sieben Jahren in die Waldkarpaten, in das damals polnische Mikuliczyn. Dort erlebte sie zunächst 1939 den Einmarsch der Roten Armee und schließlich 1941 die Besetzung durch die Wehrmacht. Weil ihr jüdischer Vater sich versteckt halten musste, kümmerte sie sich selbst um den Lebensunterhalt für die Familie.

Im Dezember 1941 wurde ihr Vater zusammen mit allen anderen jüdischen Einwohnern der Stadt verhaftet und im Wald zwischen Mikuliczyn und Tatarow erschossen. Ruth Michels Wohnhaus war kurz zuvor vom Hochwasser des Pruth zerstört worden, so dass sie, ihre Mutter und ihre Schwester nicht von der Razzia durch die Besatzer betroffen waren.

Mit ihrer christlichen Mutter und als polnische Zwangsarbeiterin getarnt, schaffte sie es, während des Krieges zurück nach Königsberg zu gelangen, wo sie das Kriegsende sowie Bombardierungen und Artilleriebeschuss durch die britische und russische Armee miterleben musste.

Aktuelles Foto: Mikuliczyn, August 2011: Ruth Michel besuchte – mit ausgelöst durch ihr Interview – erstmals den Gedenkstein am Ort der Massenerschießung. Ungefähr ein Jahr später ließ sie dort eine Tafel zum Andenken an ihren Vater aufstellen.

Historisches Foto: Königsberg, August 1944: Die Stadt nach dem zweiten Bombenangriff.

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