D 2020, R: Carl-Ludwig Rettinger, mit Dr. Hans Coppi, Roberta Böcker u.v.m., 120 min
Berlin Premiere mit Gästen am Fr 27.8. 19:30
Special Guests: Carl Ludwig Rettinger (Regie) Hans Coppi Jr. (Sohn von Hans und Hilde Coppi, Protagonist in DIE ROTE KAPELLE) Roberta Böcker (Nichte von Libertas Schulze-Boysen und ebenfalls Protagonistin in DIE ROTE KAPELLE) Manfred Karge (der Darsteller von Hans Coppi aus dem DEFA Film über die Rote Kapelle). Moderation: Klaudia Wick
Ungeachtet des zunehmenden Gestapo-Terrors gegen Ende der 30er Jahre verhalf ein loses Widerstands- Netz in Berlin Juden zur Flucht, verteilte Flugblätter und sammelte militärische Informationen.
Einer der zentralen und charismatischsten Organisatoren war Harro Schulze-Boysen.
Als Offizier im Luftfahrt-Ministerium gelang es ihm, sich Zugang zu Hitlers Aufmarsch-plänen für den Angriff auf die Sowjetunion zu verschaffen und schließlich auch für den Vorstoß nach Süden, nach Stalingrad. Diese Informationen wollte er unbedingt an die Alliierten weiterleiten, denn ein Umsturz des Nazi-Regimes von innen heraus schien unmöglich.
Ein sowjetischer Spionagering in Brüssel und Paris kam ihm dabei zu Hilfe. Dieser rekrutierte sich vorwiegend aus jüdischen Kommunisten, darunter auch der Grand Chef Leopold Trepper, ein ehemaliger Palästinakämpfer. Sie funkten militärische Informationen nach Moskau.
1941 gelang es der deutschen Abwehr, Funkmeldungen aus verschieden Städten abzufangen. Man subsumierte die Funkstellen unter dem Namen Rote Kapelle.
Hitler war fassungslos über die Widerstandsnester in seinem Herrschaftsgebiet, während sich zur gleichen Zeit das Blatt auf den Kriegsschauplätzen wendete. Er beauftragte die Gestapo, die Verräter um jeden Preis zu stellen.
Eine gnadenlose Jagd auf Leben und Tod begann, sowohl in Berlin wie auch in Brüssel und Paris. Nur wenige entkamen.
Die Schergen der Gestapo jedoch überlebten. Hofiert von westlichen Geheimdiensten im Kalten Krieg denunzierten sie ihre Opfer ein zweites Mal als Vaterlandsverräter.
Unter umgekehrten Vorzeichen geschah in der DDR ähnliches.
Hier wurden die Mitglieder der Roten Kapelle als Kundschafter der Sowjetunion vereinnahmt.
So wurde das Vermächtnis der Roten Kapelle zwischen den Fronten des Kalten Krieges zerrieben.
Erst der Fall des eisernen Vorhangs und neue historische Forschungsansätze eröffneten einen unverstellten Blick auf die Rote Kapelle.
Doch im Gegensatz zur Weißen Rose oder dem Verschwörerkreis um Stauffenberg stand eine grundlegende filmische Darstellung bislang aus.
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