CinemAperitivo, Fellini 100! Fellini 100! Amarcord, I F, 1973, R: Federico Fellini mit Magali Noël, Bruno Zanin, Pupella Maggio, 119 Min, OmeU, anschl. Aperitivo und Gespräch
DEU
Amarcord – Das bedeutet im Dialekt in Rimini „Ich erinnere mich“: Fellinis grotesk-magischer Bilderreigen, wie die Jugendzeit in den 1930er Jahren im aufkommenden Faschismus in Rimini hätte gewesen sein können. Dazu hat Nino Rota einen nostalgisch anmutenden, langsamen Walzer komponiert.
Der 16-jährige Titta lebt mit seinen Schulfreunden seine jugendliche Rebellion und sexuellen Fantasien aus. Er schwärmt für die Stadtschönheit Gradisca, immer in rot gekleidet, und ist beeindruckt vom üppigen Busen der Tabakverkäuferin. Zuhause geht es ruppig zu: Mutter Miranda droht im Streit damit, sich oder den Vater Aurelio umzubringen, der wiederum beschimpft seine Söhne als Delinquenten.
Trotzdem beweist das Ehepaar seine gegenseitige Verbundenheit, als die Faschisten zu einem großen Demonstrationszug aufziehen. Miranda versucht Aurelio im Haus einzuschließen, damit er sich mit seiner politischen Meinung nicht in Gefahr bringt. Doch er muss die große Begeisterungswelle für den Duce stören, die auch Titta und seine Freunde erfasst.
Aurelio bekommt es mit den Faschisten zu tun. Doch das Kleinstadtleben geht weiter…
Preisgekrönt, u.a. 1974 David di Donatello als Bester Film und Beste Regie sowie 1975 Oscar als Bester fremdsprachiger Film. Fellinis Einfluss reicht bis in die Gegenwart: So bezeichnete Regisseur Wes Anderson auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2009 das Ende von „Amarcord“ als eine für ihn besonders wichtige, ikonische Szene.
Fellini: „Ich habe mein Leben selbst erfunden. Ich habe es eigens für das Kino erfunden.“ (Il film “Amarcord” di Federico Fellini, a cura di Gianfranco Angelucci e Liliana Betti)
„Er läßt einen liebevoll gezeichneten Mikrokosmos von Verwandten, Bekannten und komischen Käuzen auftreten, verspottet bitter die politische Situation im faschistischen Italien der 30er Jahre und findet immer wieder poetische Bilder für seine Märchenwelt. Ein Film ganz einfach zum Mit-Träumen.“ (Hamburger Abendblatt, 1990)
Trailer: www.youtube.com/watch?v=fI1I_mcL3qo
A proud woman in red draws leers and admiration. A bosomy tobacconist sparks the fantasies of adolescent boys. A mentally challenged uncle takes refuge in a tree and announces: “I want a woman!“ They are among moments and events knit by memory… and a legendary filmmaker in peak form.
ENG
Amarcord, which means “I remember,” is Federico Fellini’s lusty, often funny look at growing-up perhaps not unlike his own. The setting is a village in 1930s Italy. Teen hormones are surging. Family, church and friendship are proving grounds of love and loyalty. Fascism’s rise is just down the street. Sex is around any corner. And life viewed in the local cinema is a touchstone for life lived. The memories, big and small, endure. So does the appeal of this Best Foreign Language Film Academy Award® winner.
Trailer: