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Drei von vielen DDR 1961, R: Jürgen Böttcher, 34 Min, OmeU + Ofenbauer DDR 1962, R: Jürgen Böttcher, 15 Min, OmeU

Drei von vielen DDR 1961, R: Jürgen Böttcher, 34 Min, OmeU

„Drei von vielen“ war einer der ersten Dokumentarfilme der DEFA, die nicht aufgeführt wurden. Drei Freunde stellt Jürgen Böttcher vor; junge Arbeiter, die bei ihm Kunstunterricht nehmen und in ihrer Freizeit malen, zeichnen, Skulpturen aus Stein hauen. Obwohl sie in unterschiedlichen Berufen tätig sind, Peter Hermann ist Chemigraph, Peter Graf Kraftfahrer und Peter Makolies Steinbildhauer, finden sie immer wieder zusammen, um über ihre Malereien, Eindrücke und Gedanken zu diskutieren.

Der Arbeiter, der zugleich Künstler wird, war ein altes marxistisches Ideal und entsprach ganz den Forderungen der Bitterfelder Konferenz. Wenn der Film trotzdem Misstrauen erregte, war das nicht nur der allgemeinen Verunsicherung dieser Zeit geschuldet. Ein eigener, neuer Ton liegt über diesem Film. In einer Zeit der pathetischen Erklärungen fällt seine Sachlichkeit und subtile Einfachheit auf, Jazz statt Beethoven, eine Ahnung von Künstlerleben anstelle hehrer Arbeitergestalten.

Und Böttchers Freunde sind Individualisten, junge Künstler, die fröhlich und unabhängig von offiziellen Vorstellungen nach ihren eigenen Normen leben. Was die Abnahmekommission misstrauisch werden ließ, macht den Film noch heute zu einem Erlebnis. Und was sie übersah, die Hoffnung auf das Neue einer sozialistischen Welt, macht ihn zu einem wichtigen Zeitdokument.

 

Ofenbauer DDR 1962, R: Jürgen Böttcher, 15 Min, OmeU

Eisenhüttenstadt an der Oder im August 1962. Im Eisenhüttenkombinat Ost gibt es sechs Hochöfen, die jeweils eine Lebensdauer von sieben Jahren haben. Danach muss der von sengender Glut ausgebrannte Ofen durch einen vollständig neuen ausgetauscht werden. Das bedeutet eine 18-m-Verschiebung eines 65 Meter hohen und 2000 Tonnen schweren Hochofens. Normalerweise benötigen Arbeiter und Ingenieure für die Generalreparatur 80 Tage, nun wollen sie mit der Hälfte der Zeit auskommen, um die Stillstandzeit zu verringern.

Während der alte Hochofen 3 noch in Betrieb ist, wird ein neuer daneben gesetzt. Als der ausgediente Ofen abgerissen wird, muss der neue Koloss von 2000 Tonnen und 56 Metern Höhe mittels Stahlseilen und Stahlrollen um 18 Meter auf das alte Hochofenfundament verschoben werden. Regisseur Jürgen Böttcher filmt nur am Rande die neue Technologie, ihn interessiert die Darstellung schwerer körperlicher Arbeit. In beeindruckenden Bildern zeigt er die Gesichter der Arbeiter, Konzentration, Anstrengung und die Präzision, mit der sie jeden Handgriff verrichten.

Nachdem sein erster Dokumentarfilm „Drei von vielen“ verboten wurde, dreht Böttcher nun, wie Arbeitern eine Bestleistung gelingt. Der Kommentar in Wir-Form unterstreicht das enge Zusammengehörigkeitsgefühl.

Ausgezeichnet mit der Silbernen Taube auf den Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche 1962.

 

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