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"They named a brandy after Napoleon, they made a herring out of Bismarck,and Hitler is going to end up as a piece of cheese."

 

 

Isabelle Huppert: Violette Nozière [OmeU] FR, CA 1977, R: Claude Chabrol mit Isabelle Huppert, Stéphane Audran, Jean Carmet, Lisa Langlois, 96 Min

Die wahre Affäre Violette Nozière, die 1933 ans Licht kommt, betrifft eine achtzehnjährige Frau, die beschuldigt wird, ihre Eltern vergiftet zu haben, wobei ihr Vater stirbt und ihre Mutter verletzt wird. Hinter diesem Patrizid verbirgt sich ein komplexer Lebensweg: Violette, aus einem bescheidenen Haushalt stammend, den sie als erstickend empfindet, führt ein Doppelleben voller Emanzipation, zweifelhafter Bekanntschaften und zerstörerischer Liebschaften. Sie gibt an, ihre Tat begangen zu haben, um den sexuellen Übergriffen ihres Vaters, die seit ihrer Kindheit andauern, zu entkommen; doch diese Aussage bleibt damals ungehört. Justiz und öffentliche Meinung ziehen es vor, an das Bild eines untadeligen Vaters und einer perversen Tochter zu glauben. Verurteilt zum Tode und anschließend begnadigt — seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Frankreich keine Frau mehr hingerichtet — leistet Violette schwere Zwangsarbeit, bevor sie 1945 freikommt. Danach baut sie ihr Leben wieder auf und erhält erst drei Jahre vor ihrem Tod 1966 eine Rehabilitierung.

1978 verfilmt Chabrol diese Affäre, wobei er den sozialen, moralischen und juristischen Kontext der Zeit hinterfragt. Er beleuchtet eine moderne und geheimnisvolle Figur, gefangen zwischen Emanzipationswunsch, familiärer Unterdrückung und Schweigen über den Inzest. Sein Film reiht sich in die lange Reihe künstlerischer Interpretationen dieser Affäre ein. Für ihre Darstellung der Violette, zugleich monströs und pathetisch, erhält Isabelle Huppert den Preis für die beste weibliche Hauptrolle.

Ich mag diese Figuren, die an der Grenze zwischen Jugend und Erwachsenenalter leben und in der Vorstellung, in Träumen und Fantasien leben“,- Isabelle Huppert

Trailer :