Brecht als Filmemacher – Vortrag von Martin Brady, anschließend Gespräch, moderiert von Knut Elstermann. – Eintritt: 5 Euro.
„Der Film hat keine Verantwortung, er braucht sich nicht zu überanstrengen. Seine Dramaturgie ist dadurch so einfach geblieben, dass es sich bei einem Film um einige Kilometer Zelluloid in einer Blechschachtel handelt. Von einer Säge, die ein Mann zwischen seinen Knien biegt, erwarten Sie keine Fuge.“ (Bertolt Brecht, 1926) Wiederholt hat Brecht sich skeptisch zum Film geäußert. Trotzdem hat er mehrmals versucht, selbst Filme zu machen. Verlockend fand er vor allem das große, proletarische Publikum in den Kinos der Weimarer Republik. Direkt war er aber nur an zwei Filmen beteiligt, einem skurril-surrealistischen Kurzfilm mit Karl Valentin („Mysterien eines Frisiersalons“, 1923; Regie: Erich Engel – zu sehen 05.10. 23:59 in Stummfilm um Mitternacht, Eintritt frei) und dem ersten marxistischen Spielfilm in Deutschland („Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt?“, 1932; Regie mit Slatan Dudow – zu sehen: 04.10. 19:45, 05.10. 22:15, 06.10. 14:00). In Hollywood hat Brecht dann 1943 ein Drehbuch für Fritz Lang geschrieben („Hangmen Also Die!“; Musik: Hanns Eisler – zu sehen: 06.10. 15:30). In seinem Vortrag mit Filmbeispielen wird Dr. Martin Brady (Emeritus Reader in German and Film Studies, King’s College London) Brechts ambivalentes, aber erfinderisches Verhältnis zum Film skizzieren und illustrieren.