Vatersland, D, B 2020, R: Petra Seeger mit Margarita Broich, Felizia Trube, Momo Beier, 118 Min
„Vatersland“
Einzigartiges Erinnerungskino von „Eric Kandel“-Regisseurin Petra Seeger
Filmemacherin Marie steckt in der Krise. »Schreib doch ein neues Drehbuch!«, so der gut gemeinte Ratschlag ihres Ehemannes.
Wenn das so einfach wäre!
Als eines Morgens eine Kiste voller Fotos und Filmaufnahmen aus ihrer Kindheit vor der Tür steht, locken diese Marie auf eine emotionale Zeitreise in ihre eigene Vergangenheit. Es sind die Fotos des Vaters, einem passionierten Fotografen.
Doch durch seinen Blick findet Marie ihre eigene Realität und einst erlebten Traumata nicht abgebildet: Den frühen Tod der Mutter, die Überforderung des Vaters und seine Versuche, sie in die Mutterrolle zu drängen sowie die Abschiebung ins katholische Mädcheninternat.
Eine Jugend, geprägt von Rebellion gegen den Muff der Nachkriegsjahre und gegen eine Gesellschaft, die von Mädchen vor allem eines erwartet hat: Hübsch in die Kamera lächeln, aber keinesfalls selbst Regie führen!
„Vatersland“ ist großes Erinnerungskino über das Trauma einer ganzen Generation. Scharfsichtig, feministisch und zugleich ungemein unterhaltsam und humorvoll.
Nach ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm „Auf der Suche nach dem Gedächtnis“ über Nobelpreisträger Eric Kandel verarbeitet Petra Seeger in ihrem ersten Spielfilm ihre eigene Vergangenheit als heranwachsendes Mädchen in einer von Männern dominierten Nachkriegsgesellschaft.
Außergewöhnlich: Die im Film verwendeten Familenfotos und 16mm Filmaufnahmen kommen aus dem Privatarchiv der Regisseurin.