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Zeitzeugen.

D 2012, Interviewer: Teresa Schäfer, Daniel Baranowski, 301 Min

Kostenlos – Admission free!

Zwi Katz (*10. Juli 1924): „Im Jäger-Bericht steht, dass in fünf Monaten in Litauen 137.346 Juden erschossen wurden. Dass es nicht 137.348 waren, hatte nur mit unserem Glück zu tun. Sonst könntet Ihr diese Geschichte niemals hören.“

Zwi Katz war 14 Jahre alt, als seine Heimatstadt Kaunas von den Deutschen besetzt wurde. In der Hoffnung, in der Kleinstadt Vilkija Zuflucht zu finden, begab er sich mit seiner Mutter auf eine abenteuerliche Reise dorthin – und überlebte nur durch „fünf Wunder“ auf dem Weg.

Er wurde 1927 als Sohn jüdischer Eltern im litauischen Kaunas geboren. Die Familie war sehr stark von deutscher Kultur geprägt, weswegen er schon als kleiner Junge die Sprache lernte. 1940 wurde Kaunas von der Sowjetunion besetzt; 1941 nahm die Wehrmacht die Stadt ein.

Zunächst floh Zwi Katz mit seiner Mutter nach Vilkija, wo sie vor dem Krieg gearbeitet hatte. Sie kamen jedoch bald zurück nach Kaunas, wo ein Ghetto eingerichtet wurde. Dort wurden seine Mutter, seine Schwester und er Zeugen der Verschleppung und Ermordung der litauischen Juden. 1944 lösten die deutschen Besatzer das Ghetto auf. Zwi Katz wurde über das Konzentrationslager Stutthof in den Lagerkomplex Kaufering deportiert.

Im April 1945 wurde er gemeinsam mit den anderen Häftlingen auf einen „Todesmarsch“ getrieben. Nach zwei misslungenen Fluchtversuchen, bei denen er nur knapp dem Tod entkam, wurde er von der amerikanischen Armee befreit. Mehrere Wochen später trat er die Rückreise nach Litauen an. Von Prag fuhr er nach Lodz, wo er beschloss, mit der „Bricha“ nach Palästina auszuwandern. Er kam 1948 in Israel an und gründete dort eine Familie.

Aktuelles Foto: Berlin, März 2012: Zwi Katz während einer Veranstaltung im Ort der Information.

Historisches Foto:  Kaunas, 1940: Die Schulklasse von Zwi Katz (hintere Reihe, 2. v. r.).

 

 

 

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