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"They named a brandy after Napoleon, they made a herring out of Bismarck,and Hitler is going to end up as a piece of cheese."

 

 

Brüder D 1929, R: Werner Hochbaum mit Gyula Balogh, Erna Schumacher, Ilse Berger,Hafenarbeiter und Arbeiterfrauen 78 Min, Anna Vavilkina am Klavier

Wir präsentieren Werner Hochbaums Film ›Brüder‹ (D 1929) in einer digitalen Restaurierung der Deutschen Kinemathek in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria, dei Ihre Premiere dieses Jahr in der Berlinale hatte

 

Aus der Berlinale:

Der deutsch-französische Spielfilm „Kameradschaft“ (französisch: „La Tragédie de la mine“) stellt einen Höhepunkt im Schaffen von Georg Wilhelm Pabst („Westfront 1918“, 1928) dar. Vorlage war das Grubenunglück von Courrières von 1906. Die mit über 1000 Todesopfern bis heute größte europäische Bergbaukatastrophe stieß weltweit auf Resonanz, unter anderem auch deshalb, weil trotz der angespannten Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich ein Rettungstrupp Freiwilliger aus dem Ruhrgebiet den französischen Kumpel zu Hilfe eilte.

Pabst verlegte die Handlung in das Jahr 1919. Er setzt damit dem von nationalistischen Interessen diktierten Versailler Vertrag der Siegermächte des Ersten Weltkriegs die internationale Solidarität der Arbeiter entgegen.

 

Noch ist der Krieg in den Köpfen der Arbeiter lebendig, und in einer französischen Grenzkneipe, in die die deutschen Bergleute kommen, flammt kurz alter Hass auf, als das französische Mädchen Françoise nicht mit dem jungen Deutschen tanzen möchte, wenn auch aus ganz privatem Grund. Zu einer alptraumhaften Szene kommt es während des Unglücks unter Tage, als einer der eingeschlossenen französischen Kumpel, nach Luft ringend, sich wieder im Krieg wähnt. Er kämpft gegen den vermeintlichen Feind, der in Wirklichkeit zu den deutschen Rettungskräften gehört.

Der Film von Pabst unterscheidet sich von früheren Filmen über das Arbeitermilieu wie dem Retrospektive-Film „Die Unehelichen“ (1926) von Gerhard Lamprecht („Der Katzensteg“). In jenem Film über die Kinderarmut in Berlin ist die Arbeiterklasse ausschließlich die leidende Klasse. Da gibt es sehr realistische Bilder von Mietskasernen, unmöglichen Wohnbedingungen, Krankheit, Hunger und rückständiger Brutalität, die damals Aufsehen und Mitleid erregten. Geradezu devot appelliert der Film an die Solidarität der Wohlhabenden.