D 2021, R: Abdolreza Kohanrouz, 75 Min OmU (Persisch; Deutsch)
Der Iraner Human Mirrafati (*1962) geriet im ersten Golfkrieg (1980-1988) fünf Jahre in irakische Gefangenschaft.
Er erlebte Hunger und Folter.
Nach seiner Freilassung drohte ihm im Iran die Hinrichtung, weil er inzwischen vom Islam abgefallen war.
Daraufhin floh er nach Deutschland. Seinen Weg vom Traumaopfer zum Integrationshelfer hat der iranische Regisseur Abdolreza Kohanrouz dokumentiert.
Human Mirrafati steht für ein Gespräch zur Verfügung.
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Die filmische Dokumentation Verlorene Sterne basiert auf Human Mirrafatis gleichnamigen Buch, das er 2014 unter dem Pseudonym Schiwan Bamdad veröffentlicht hat. Meine Geschichte ist ein Appell für mehr Toleranz und Menschlichkeit, sagt Mirrafati, der als freiberuflicher Tischler bei Berlin lebt.
Seit dem Aufkommen der Flüchtlingswelle 2015/2016 engagiert er sich als Integrationshelfer und Sprachmittler in der Willkommensinitiative Falkensee. Human Mirrafati kennt die alltäglichen Probleme, vor denen Geflüchtete stehen, aus eigener Erfahrung. Herzlich willkommen im Land der Bürokratie, erklärt er ihnen mitunter scherzhaft und bricht damit das Eis. Er selbst ist bei seiner Ankunft in Berlin im Zentrum für Folteropfer betreut worden.
Das soziale Engagement, in dessen Kontext sich auch Traumata lösen lassen, ist für Mirrafati eine Möglichkeit, mit den eigenen Erlebnissen einen gesellschaftlichen Mehrwert zu stiften. Human Mirrafatis Film ist an alle Soldaten gerichtet, die in sinnlose Kriege involviert waren. Lassen Sie sich von den Politikern nicht vormachen, dass ein Krieg dem Frieden dient, mahnt er auf seinen Lesungen.
Mit dem Film gedenkt er zugleich all jenen Kriegsgefangenen, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Ich habe nach fünf Jahren den Sternenhimmel wiedergesehen. Andere blieben 11 Jahre in Kriegsgefangenschaft. Für mich waren es verlorene Sterne, die ich wiedergefunden hab.
©Human Mirrafati
Trailer: