DDR 75! Die Mörder sind unter uns, SBZ 1946, R: Wolfgang Staudte mit Hildegard Knef, E. W. Borchert, Arno Paulsen, 91 Min
Berlin 1945. Susanne Wallner, eine junge Fotografin, kehrt aus dem Konzentrationslager zurück, doch ihre Wohnung ist besetzt. Hier lebt seit kurzem der aus dem Krieg heimgekommene Chirurg Mertens, der seine furchtbaren Erinnerungen mit übermäßigem Alkoholgenuss zu verdrängen sucht. Die beiden arrangieren sich, und mit Susannes Hilfe findet Dr. Mertens langsam wieder zu sich selbst. Da begegnet ihm sein ehemaliger Hauptmann Brückner, nun ein aalglatter Geschäftsmann, dem es egal ist, ob er aus Stahlhelmen Kochtöpfe macht, oder umgekehrt. Mertens Gewissen rebelliert, und am Weihnachtsabend 1945 will er Sühne fordern für ein von Brückner drei Jahre zuvor im Osten befohlenes Massaker an Frauen, Kindern und Männern. Im letzten Moment kann Susanne ihn davon überzeugen, dass die Vergeltung solcher Schuld keine Privatangelegenheit ist, sondern der Kriegsverbrecher vor ein Gericht gehört.
(Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992)
Hildegard Knef über das Set am ersten Drehtag: „Wie das Gerippe einer Riesenechse ragten die Reste des Stettiner Bahnhofs aus der Klamottenwüste, er war Vorder- und Hintergrund unseres ersten Drehtages für den ersten deutschen Nachkriegsfilm ‚Die Mörder sind unter uns‘“.
(Zitiert nach: Angelica Domröse: Ich fang mich selbst ein. 2005)
„Staudte setzt die zerstörte Stadt eindrucksvoll in Szene, zeigt die Beklemmung der Trümmerwüste in langen Totalen“
(Peer Straube, Potsdamer Neueste Nachrichten, 03.05.2011)
Drehorte u.a.: Stettiner Bahnhof (heute: Nordbahnhof), Kleine Andreasstraße, Petrikirche