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Zeitzeugen.

D/IL 2011, Interviewer: Barbara Kurowska, Daniel Baranowski, 189 Min

Eva Erben, geb. Löwidtová (*24. Oktober 1930): „Meine Mutter ist in der Nacht gestorben. Eine Aufseherin hat am Morgen das Brot verteilt und auch meiner Mutter ein Stück hingeworfen, denn es hat so ausgesehen, als ob sie schlafen würde.“

Als 12-jähriges Mädchen trat Eva Erben in der Kinderoper Brundibár im Ghetto Theresienstadt auf. Aus der Geschichte über den Triumph des Guten über das Böse schöpfte sie Hoffnung. Nach dem Krieg machte sie sich das Gedenken an die Kinder in Theresienstadt zur Aufgabe.

Sie wurde 1930 im tschechoslowakischen Tetschen geboren. Ihr Vater war Chemiker und Erfinder, die Mutter Hausfrau. 1936 zog die Familie nach Prag, doch schon bald darauf wurde sie aus ihrem Haus ausgewiesen. Im Dezember 1941 deportierten die Deutschen Eva und ihre Eltern nach Theresienstadt, wo sie mit anderen Jugendlichen Zwangsarbeit leisten musste.

Nach drei Jahren wurde sie mit ihrer Mutter ins Konzentrationslager Auschwitz verschleppt. Von dort kamen sie in ein Außenkommando des Konzentrationslagers Groß-Rosen und wurden schließlich auf einen „Todesmarsch“ Richtung Eger getrieben. Bald darauf starb die Mutter; Eva Erben gelang es durch einen Zufall, die Flucht zu ergreifen. Sie fand bis Kriegsende Unterschlupf bei einer tschechischen Bauernfamilie. Nach einem kurzen Aufenthalt bei Verwandten in Ostböhmen ging sie schließlich nach Prag zurück.

Im Mai 1948 begegnete sie ihrem späteren Ehemann Peter Erben; gemeinsam beschlossen sie, nach Israel auszuwandern. Erst in den 1980er Jahren begann sie, sich mit ihrer Verfolgungsgeschichte auseinanderzusetzen.

Aktuelles Foto: Berlin, Januar 2014: Der Pankower Bezirksbürgermeister Matthias Köhne, Eva Erben und Uwe Neumärker bei einem Empfang im Rathaus Pankow. Eva Erben wohnt in Aschkelon, der Partnerstadt von Pankow.

Historisches Foto: Tetschen, 1934: Eva Erben und ihre Mutter Marta.

 

 

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